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Eine missverstandene Generation? Gen Z in medizinischen Berufen

Eine missverstandene Generation? Gen Z in medizinischen Berufen

Unter Tränen berichtet Brielle, sie müsse in ihrem ersten Job viel zu viel arbeiten und habe keine Zeit für eine gesunde Work-Life-Balance. Wenn auch nicht in einem medizinischen Beruf, ist Brielle eine junge Vertreterin der Generation Z. Als sie sich in einem TikTok-Video über ihre Arbeitssituation auslässt, genießt sie kurzzeitigen Ruhm…
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Ja, eine 40-Stunden-Woche kann für Neulinge herausfordernd sein und bedeutet Entbehrungen, die vorher für sie nicht ins Gewicht fielen. Doch spiegelt Brielles Darstellung deshalb die Mentalität einer ganzen Generation wider? Spricht ihre vermeintlich mangelnde Belastbarkeit für alle jungen Menschen, die zwischen 1997 und 2012 geboren sind?

Auch ärztliches Fachpersonal und medizinische Fachangestellte (MFA), die von der deutschen Medical Tribune befragt wurden, widersprechen der Annahme die Gen Z sei durchgängig unmotiviert oder gar faul. Laut ihnen zeigen die jungen Menschen viel Einsatz in ihrer Arbeit. Oft treffe sogar großer Elan auf geringe Erfahrung.2

Eine Umfrage unserer Agentur zur Situation in niedergelassenen Praxen ergab, dass mehr als 80 % aller befragten MFA allein aus dem Grund der persönlichen Motivation zur beruflichen Weiterentwicklung an Seminaren zur Weiterbildung teilnehmen.3 An unserer Umfrage zum Status Quo nahmen 286 MFA aus allgemeinmedizinischen, internistischen, pädiatrischen und gynäkologischen Praxen teil.

Laut einer Umfrage stimmen 78 % der Gen Z der Aussage zu „Ich möchte engagiert Höchstleistung erzielen.“1

Wie funktioniert der Praxisalltag mit verschiedenen Generationen?

Besonders wenn es um neue Strukturen geht, zeigen junge Mitarbeitende meist mehr Offenheit. „Ältere sind da manchmal etwas verschlossen“, so der Kardiologe Jeranan Rösch.2 Das kann ein neues Tool zum Planen von Terminen betreffen oder den Social-Media-Auftritt der Praxis. Im Bereich der Weiterbildungsseminare möchten, laut unserer Umfrage, immerhin fast die Hälfte aller MFA an diesen gerne online teilnehmen.3 Dabei können die Digital Natives ihre älteren Teammitglieder unterstützen.

Ein neuer Blickwinkel trifft auf einen geschulten Blick:

Im Gegenzug profitieren die Jungen im Arbeitsalltag, laut Artikel in der Medical Tribune, von der „inneren Ruhe“ der erfahreneren Teammitglieder. Besonders wenn es um den gelassenen Umgang mit zu behandelnden Personen geht. Für 46 % der MFA ist das ein relevantes Seminarthema, so die Umfrage der kommunikatöre.3 Berufserfahrene MFA sind zudem auch eine wichtige Stütze für junges ärztliches Personal.

Zwischen Sicherheit und Flexibilität

Junge MFA wünschen sich eine sichere Arbeitsstelle und finanzielle Sicherheit. Gleichzeitig ist es für sie eher unüblich, die meiste Zeit ihres Berufslebens in ein- und demselben Job zu verbringen. Dazu erklärt die Hausärztin Dr. Ulrike Koock aus Büdingen, dass gelegentliche Wechsel für Teams nicht immer schädlich sind, sondern auch dazu beitragen können, festgefahrenen Strukturen vorzubeugen. Zudem „steht [es] jedem zu, das Beste aus seinem Leben zu machen, da müssen sich Arbeitgeber anpassen und flexibel sein“.2 Beispielsweise ist in einigen Praxen die Ausbildung in Teilzeit möglich und es werden zusätzliche Vorteile, wie kostenloses Mittagessen und bezahlte Fortbildungen, angeboten.

Die Perspektive wechseln, um auf Augenhöhe zu gelangen

Jede Generation hat andere Einstellungen und Erwartungen an die Arbeit, was den Wandel der Zeit widerspiegelt. Das ist ganz normal. Doch scheint es so, als beschleunige sich dieser Wandel mit jedem Jahr.

Wie schaffen es also Führungskräfte, wie Praxis-, Klinik- und Stationsleitungen, mit ihren Teammitglieder im hektischen Alltag so zu kommunizieren, dass das, was gemeint ist, auch so beim Gegenüber ankommt?

Wie, weiß unsere Expertin für Gesundes Arbeiten und Geschäftsführerin der kommunikatöre, Sabine Frieg.

„Ein buntes Team ist wichtig und altersgemischte Teams sind hierbei nur von Vorteil. Wertschätzend zu kommunizieren und gesund zu führen, ist hierbei Voraussetzung. Dabei hilft es, die Perspektiven und Sichtwinkel zu wechseln, zu verstehen und zu akzeptieren. Aktuell sind viele verschiedene Generationen auf dem Arbeitsmarkt – Babyboomer, X, Y und Z. Bald kommt zudem die Generation Alpha. Hinschauen und verstehen ist wichtig und gibt Sicherheit. Open minded sein und bleiben. Vertrauen ist die Basis für Führungskräfte.“

Wer sich und seine Arbeit wertgeschätzt fühlt, ist glücklicher, motivierter, somit gesünder und auch leistungsfähiger. Das gilt für Führungskräfte und ihr Team. Erinnern wir uns auch bei Zeitmangel immer daran eine offene Haltung zu wahren, reduziert die Konflikte und fördert die Teamarbeit.

Sabine unterstützt Unternehmen und Teams mit der Erfahrung aus über 1.000 durchgeführten Seminaren. Hierzu gehören:

In diesen Seminaren und Workshops lernen Teilnehmende unter anderem die Grundlagen der Kommunikation, altersgerechte Führung, Brücken bauen oder Grenzen setzen, mehr zum Selbstbild/Fremdbild und zur Selbstwertschätzung.

Damit unterstützen wir Sie dabei, das eigene Kommunikationsverhalten zu reflektieren und zu optimieren. Das wirkt sich positiv auf Ihr Team und somit auf Ihre zu behandelnden Personen oder Kunden aus. Für ein gutes Betriebsklima das die Gesundheit aller stärkt!

Alle unsere Seminare und Workshops finden Sie auf work-magazin.de.

 

Referenzen – was nicht direkt von Herzen kommt, kommt von…

(1) Audience & Content Research, Trend Research, Generationenstudie 2021.
(2) Medical Tribune. Gen Z: Welche Erfahrungen machen Arztpraxen mit der jungen Generation? 2024. https://www.medical-tribune.de/praxis-und-wirtschaft/praxismanagement/artikel/welche-erfahrungen-machen-arztpraxen-mit-der-jungen-generation (zuletzt aufgerufen: 29.02.2024).
(3) die kommunikatöre. MFA Analyse - Untersuchung Zum Status Quo in Niedergelassenen Praxen [Online-Befragung (ISO-Zertifiziertes Panel); Teilnehmende: 286 MFA; Praxisarten: Allgemeinmedizinisch, Internistisch, Pädiatrisch, Gynäkologisch; Alter: 18 Bis 64 Jahre; Befragungszeitraum: Dezember 2021]. 2022.

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